· 

ALTES HERBARIUM VON FRITZ OVERBECK ENTDECKT

Klatschmohn, Seite aus dem Herbarium von Fritz Overbeck
Klatschmohn, Seite aus dem Herbarium von Fritz Overbeck

Als Landschaftsmaler hat sich Fritz Overbeck einen Namen gemacht. Dass er auch ausgeprägte naturwissenschaftliche Interessen hatte, ist dagegen kaum bekannt. Jetzt wurde in Privatbesitz ein altes Herbarium gefunden, das zwar überwiegend vom Sohn des Malers, dem späteren Botanikprofessor Fritz Theodor Overbeck stammt, aber auch einige rund 140 Jahre alte Seiten enthält, die schon der Maler Fritz Overbeck selbst in seiner Jugend angefertigt hat.

Das Wort »Herbarium« bezeichnet eine systematische Sammlung gepresster und getrockneter Pflanzen, fachkundig beschriftet. Es dient dem Studium der Botanik und der Erforschung von Pflanzen, ist darüber hinaus aber in der Regel auch schön anzusehen.

Wohl um 1885, also im Alter von 15 oder 16 Jahren, sammelte Fritz Overbeck Pflanzen wie Klatschmohn, Linde, Klee oder Erdbeere, trocknete und presste sie, klebte sie auf und beschriftete sie sorgfältig mit ihren deutschen und lateinischen Namen. Das Herbarium belegt eindrücklich, dass der spätere Landschaftsmaler auch an klassischer wissenschaftlicher Naturforschung interessiert war – was ihm beim exakten Malen der Natur sicherlich geholfen hat.

Die Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz ist schon seit vielen Jahren im Besitz des Herbariums. Nun wird sie es am Mittwoch, 10. April um 15.00 Uhr dem Overbeck-Museum feierlich als Schenkung überreichen. Gäste und Presservertreter:innen sind zu dem Termin herzlich willkommen.

»Das ist für uns ein ganz besonderer und seltener Schatz«, freut sich Museumsleiterin Katja Pourshirazi. »Es gibt kaum Zeugnisse für die naturwissenschaftlichen Interessen Fritz Overbecks und abgesehen von einigen Zeichnungen nur wenige Dokumente aus seinen Jugendjahren. Dass wir das Herbarium in unser Archiv aufnehmen dürfen, schließt eine wichtige Lücke.«

Voraussichtlich wird das Herbarium schon in der kommenden Ausstellung auch öffentlich zu sehen sein.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0